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Standing ovations für Operntalente
Best-of-Konzert in der Kirche Zollikon
Im katholischen Pfarramt der Dreifaltigkeitskirche in Zollikon wurde von jungen Gesangstalenten eine Opern- und Operettengala geboten, die einen Opernhit an den nächsten reihte und tosenden Applaus erntete.
Der von Verena Keller neu gegründete Förderverein junger Opernsänger gastierte mit einigen Nachwuchstalenten in Zollikon und begeisterte mit einem «Best-of»-Konzert. Als Don Giovanni (Matthias Bein) Freya Apffelstaed als Zerlina bat, ihm die Hand zu reichen, tat er dies mit Charme und zartem Gestus. Qualitäten, die der Bariton auch dem Marquis von Posa aus Verdis «Don Carlos» angedeihen liess. Leidenschaft pur loderte auf, als Freya Apffelstaedt auf die Bühne trat. Kann doch kein Soldat der warmen Mezzofülle widerstehen, mit der sie als Carmen «L'amour est un oiseau rebelle» singt und als Dalida den langhaarigen Samson bezirzt.
Zwischen den Darbietungen der kommenden Opernstars trat mit Rosa-Maria Hernández eine versierte Sopranistin auf, die auf internationalen Bühnen reüssiert und mit Leonoras «Tacea la notte placida» aus der «Macht des Schicksals», am Klavier sehr virtuos von Anna Hauner vom Opernhaus Zürich begleitet, den Nimbus grosser Oper in den Kirchgemeindesaal der Dreifaltikeitskirche in Zollikon brachte.
Aufhorchen liess auch die noch junge Sopranistin Judith Ankoué, deren Mimi (La Bohème) das Publikum berührte und deren Bess (Porgy and Bess) zu Begeisterungsstürmen hinriss. Zu einem Senkrechtstarter könnte sich der schönstimmige Bariton Martin Roth entwickeln, der als Vater Germont ebenso kultiviert sang wie als Enrico in «Lucia di Lammermoor». Wie harmonisch zwei Männerstimmen klingen können, zeigte Martin Roth gemeinsam mit dem lyrischen Tenor Utku Kuzuluk im berühmten Duett «Au fond du temple saint» aus Bizets «Perlenfischern». Mit einer Prise Rossini-Humor und Koloraturen machte Yves Brühwiler mit «La Calunnia» deutlich, was ein Gerücht und eine biegsame Stimme zu leisten vermögen. Zum Schluss konnten sich die Zuhörer noch über das tolle Duett von Puritani, gesungen von Martin Roth und Yves Brühwiler, als krönenden Abschluss des Abends erfreuen. Dabei bewahrheitete sich das «Gerücht»: Die von Bariton und Sängercoach Ivan Konsulov vorbereiteten Jungtalente nutzten die Chance, überzeugten die Zuhörer und ernteten verdiente Standing Ovations. Silvia Rietz
Lieber Förderverein junger Opernsänger/innen, das war ein absolut hochkarätiger Konzertnachmittag, den ihr uns heute in Zollikon geboten habt – ein Feuerwerk an Melodien, Stimmen und Emotionen! Einfach grossartig. Ganz herzlichen Dank für das bemerkenswerte Engagement auf hohem Niveau. Wir freuen uns auf noch viele weitere Konzerte der jungen Künstler/innen! Herzlich, Michaela & Stefan Fritz, Rapperswil
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Jungtalente nutzten Auftrittschancen
Bejubeltes Opernkonzert in Winterthur
Im denkmalgeschützten Kirchgemeindehaus an der Liebestrasse erklangen grossartige Meisterwerke von Mozart, Rossini, Donizetti, Bellini, Verdi und Puccini. Gesungen von Nachwuchstalenten und vorgestellt vom 2021 von Verena Keller gegründeten Förderverein junger Opernsänger. Trotz den berühmten Maestri aus bella Italia dominierte Mozart das Arienprogramm, vorab die Opera buffà «Le nozze di Figraro». Die schönstimmige Judith Ankoué verlieh der Gräfin Temperament und Vitalität. Der auch in den tiefen Lagen flexible Bariton Martin Roth «wütete» klanglich brillant im «Hai gia vinta la causa». Anina Fritz hingegen blieb als Susanna deutlich hinter ihren Kollegen zurück, wäre als Barbarina stimmlich passender besetzt.
Jungtalente nutzten Chance
Rollengerecht sang indessen Judith Ankoué mit lichten Höhen und lupenreinen Koloraturen Elvira aus Bellinis «Puritani», und gestaltete mit weiten Bögen Mimis «Mi chiamano Mimi» aus «La Bohème». Zwischen den Darbietungen der kommenden Opernstars trat mit Rosa-Maria Hernández eine bereits etablierte Sopranistin auf, die mit der grossen «Butterfly»-Arie, am Klavier sehr virtuos von Enrico Cacciari vom Opernhaus Zürich begleitet, den Nimbus grosser Oper in den grünen Saal brachte. Berührend das Duett «O soave fanciulla» aus la Bohéme, in dem Rosa-Maria Hernández als Mimi mit «Rodolfo» Utku Kuzuluk die Liebe heraufbeschwor. Zudem brillierte sie mit Bariton Ivan Konsulov mit einem Duett aus Verdis «Il Trovatore». Konsulov, der auf eine internationale Karriere blickt und die Jungtalente coacht, servierte mit Utku Kuzuluk ein amüsantes Kabinettstück mit dem Duett Nemorino/Belcore. Tenorhoffnung Utku Kuzuluk offenbarte mit «Il mio tesoro» aus «Don Giovanni», dass er auch als stilvoller Mozart-Sänger überzeugt.
Mit einer Prise Rossini-Humor und Koloraturen machte Bassist Yves Brühwiler mit «La Calunnia» (Barbiere di Siviglia) deutlich, was ein Gerücht und eine biegsame Stimme zu leisten vermögen, wie auch als Fürst Gremin (Eugen Onegin). Mit «Ol' Man River» aus dem Musical «Showboat» brachte er das Publikum zum Toben.
Die Jungtalente nutzten die Chance, begeisterten die Zuhörer und ernteten verdienten Jubel. Silvia Rietz Journalistin